- so lautet bergmännisch der tägliche Gruß und der Abschied -
Ein “Herzliches Willkommen” auf der privaten Homepage von Christian Mrose. Auf diesen Seiten möchte ich Ihnen einen
kleinen Einblick in meiner Brikettsammlung geben, zu sehen sind hierbei einige ausgewählte Lausitzer Briketts.
Auch möchte ich Ihnen etwas Geschichte vermitteln über die Entstehung von Marga, die Bedeutung der Braunkohle für
Brieske, von den Anfängen bis heute. Machen Sie mit mir einen Streifzug durch meiner alten Heimat, begleitet von
ausgewählten Bildern. Marga ist heute ein Senftenberger Ortsteil in Brieske, zu DDR-Zeiten hieß Marga “Brieske-Ost”.
“Die eindrucksvollste Erweiterung der Ilse Bergbau Aktiengesellschaft”
Das war die Errichtung des Marga-Werkes bei Senftenberg. Marga, genannt nach
der einzigen und viel zu früh verstorbenen Tochter des Generaldirektors Schumann
der Ilse Bergbau AG, ein Ort mit 2 Brikettfabriken und dem dazugehörigen Tagebau.
Der Grund war, bei Bohrungen in den Gemarkungen Brieske und Hörlitz 1905, gab es
den Nachweis einer abbauwürdigen Braunkohlenlagerstätte.
Marga um 1920
Der Aufschluss des Tagebaues Marga war auch gleichzeitig die Grundlage für den Bau beider Brikettfabriken.
Errichtet unter Verwendung eines kompakten Technologiekonzeptes in zwei Baustufen 1906/08 und 1910/12. Der Grundriss
hat die Form eines Kreuzes, dessen Ost- West Achse durch die Brikettfabriken I und II, die Nord- Süd Achse durch
Nebenanlagen wie Turbinenhaus, Kettenband und Ledigensiedlung gebildet wird. Zu dieser Zeit einmalig in Deutschland!
In der Endausbaustufe 1912 verfügten die beiden Brikettfabriken über 50 Röhrentrocknern, 39 Buckauer Pressen,
1 Doppelpresse, 8 Nassdienstaufbereitungssysteme und 4 Jalousiekühlhäuser.
Über Jahre hinweg, auch in Zeiten von Kriegen und Krisen pressten die
Brikettfabriken “Ilse-Briketts” in bester Qualität. Während und nach dem
2. Weltkrieg 1945 gab es keinen nennenswerten Stillstand im Pressenhaus.
Eine Leistungsminderung durch die Teildemontagen im Rahmen der
Reparationsleistungen an die Sowjetunion, wurden nach kurzer Zeit (1946/47)
schnell überwunden. Mit der Umbenennung 1948 hieß Marga neu:
- “Franz Mehring” Werk -
Mit Gründung der VVB (die Vereinigungen Volkseigener Betriebe) der
Kohleindustrie am 01.01.1948, trug Marga die Nummer 12 des VVB SEN
(Senftenberg) von 1948 -1952, 1952 - 1963 VEB 72 und ab 1964 presste man
Feinkohle REKORD Briketts. Zu DDR Zeiten erreichten die
Briesker Brikettfabriken Spitzenwerte in der Auslastung und in der Qualität.
Brikettfabrik und
Kraftwerk 1980
Mit der feierlichen Grundsteinlegung am 11.10.1962 wurde auch in Brieske
ein neues Industriekraftwerk gebaut. Nach mittlerweile einem 50-jährigen
Betrieb waren die alten Kesselhäuser bezüglich der Produktion und der
Sicherheit nicht mehr den Anforderungen gewachsen. Die Zündung des
ersten Dampfkessels erfolgte am 11.07.1966, ab August 1966 Dauerbetrieb
und im Dezember 1967 die Fertigstellung aller Dampfkessel und Turbinen.
Eine verlässliche Arbeit, mit Sorgfalt Jahr für Jahr, Tag um Tag.
sehr zuverlässig:
- 2 Brikettfabriken und 1 Kraftwerk -
Brieske 1990
Mit der politischen Wende im November 1989 und der Einheit Deutschlands im
Oktober 1990 vollzog sich ein bedeutender Rückgang und tiefer Einschnitt im
Bedarf und Einsatz von Braunkohle und Briketts. Durch die veränderte Marktlage
brach der Absatz innerhalb von nur 3 Jahren weit über 60% ein. Dies hatte zur
Folge, dass 1991 die Brikettfabrik I und am 17.12.1992 die Brikettfabrik II nach
84 jähriger Geschichte die Produktion einstellten. Das neu gebaute
Industriekraftwerk errichtet 1962 bis 1966, was die alten Kesselhäuser am
11.07.1966 ablöste, ging im 27.12.1999 vom Netz.
Sprengung
Kesselhaus August 2001
Die Einwohnerzahlen stiegen von 1907 bei ca. 300 bis 1914 auf 2600 an.
Seit 1990 gingen dann die Einwohnerzahlen wieder zurück. Die Folgen waren,
Leerstand und die Häuser verfallen zusehends. Um diesen sichtbaren Verfall
zu stoppen, stellte man ein großes sichtbares Kreuz auf dem Marktplatz von
Brieske auf. Ein Mahnmal zum 90. Jahrestag der am 26.03.1997 sattfand.
Dieses Kreuz sollte nicht eher abgebaut werden, bevor der erste Bagger die
Sanierung beginnt. Am 03.06.1998 begann dann die Sanierung der
Gartenstadt Marga im vollem Umfang und mit einem enormen Aufwand.
Sprengung
Kühltürme März 2002
Im Jahr 2007 hatte Marga 100 jähriges Bestehen und es sind
ca. 2500 Einwohner geblieben. Die Zeiten sind längst vorbei, wo man als
Bergmann in der Kohle noch sein Lohn und Brot, ein Auskommen hatte.
Wo die beeindruckenden Anlagen, die Brikettfabriken die Gegend um
Senftenberg und deren Bewohner stark prägten und auch zusetzten.
Die Kohle gab der Bevölkerung um Senftenberg eine Arbeit, der Lausitz einen
enormen wirtschaftlichen Aufschwung. Dazu Licht und Wärme, vielerorts auch
ein neues Zuhause. Beeindruckende Anlagen sind entstanden, ein Leben
mit der Kohle, den Dämpfen, mit Rauch und Staub, den Gerüchen.
Mit den Anlagen hatten aber auch viele Briesker und Senftenberger ihre
Arbeit direkt vor der Haustür. Ein Aufstieg und (früher) Fall, denn Worte fallen
da sehr schwer. Mit dem Verlust der Kohle und dessen wirtschaftlicher
Bedeutung, war dies ein sehr harter Einschnitt für viele Familien hier.
kurz zusammengefasst:
- es gab eine lukrative Beschäftigung in der Kohle -
- die heimische Braunkohle ist ein sehr sicherer Energieträger -
- die Energie aus Braunkohle ist eine Grundlage für ein sicheres Leben -
- die Braunkohle ist das wirtschaftliche Rückgrat und der Reichtum in der Lausitz zugleich -
- die Lausitz und die Braunkohle ist das Zentrum der Wirtschaft und Zukuft für und über Generationen -
- eine sehr harte und schwere Arbeit, stolze Kumpel mit einer Tradition und einer beeindruckenden Technik -
- die Braunkohle ist unser wichtigster und heimischer Energieträger, Sicherheit für die Lausitz als Industiestandort -
Sprengung
Schornsteine Juni 2000
Was ist geblieben?
Der Industriepark Marga ist seit 2004 voll erschlossen. Von der einstigen
Industrie zeugen heute nur noch die 110 kV Umspannstation des ehemaligen
Kraftwerkes Brieske, sowie die beiden denkmalgeschützten Gebäude wie die
Verwaltung (diente viele Jahre als Waschkaue) und die Zentrale.
“ Marga ist eine der schönsten, bedeutendsten und auch eine der
interessantesten Bergarbeitersiedlung in Deutschland”
Für die Unterbringung aller Bergarbeiter ist ein städtebauliches Konzept entworfen
worden. Dieser Entwurf ging auf den Dresdener Architekten
Georg Heinsius von Mayenburg zurück. Im Jahr 1906 war Baubeginn
(Grundsteinlegung) und 1907 fast schon gertig. Die komplette Fertigstellung der
Kolonie Marga war im Jahr 1914 mit der feierlichen Einweihung von Schule und Kirche.
Wohnhäuser im Stile der Landhäuser um Dresden, umgeben von Gärten, Grünanlagen
ein gut ausgebautes Straßennetz, mit Kirche, Schule, Post, Kaufhaus, Bäckerei,
Gaststätte, Gemeindehaus und Marktplatz.
Abriss der Fabriken
1994/95
aktualisiert am 17.9.2024
Geschichte Marga und Brikettfabrik Brieske
“Ich bin Bergmann, wer ist mehr!”
Ein stolzes Bekenntinis, stark geprägt durch den ersten Aktivisten der noch sehr
jungen Deutschen Demokratischen Republik. Adolf Hennecke wurde zum
Symbol aller Bergarbeiter in der DDR. Ein Kampfeswille, Optimismus und
Solidarität, stets für den Erfolg zum Wohle des Volkes. Die DDR eine Heimat,
mit der Führung der Sowjetunion, für eine sozialistische Staatengemeinschaft.
Um den Frieden auf der Welt zu erhalten und auch zu stärken.
Marga um 1930
⚒ Glück-Auf! ⚒
Marga um 1918
⚒“GLÜCK-AUF!”⚒
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